zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

City - Selmke, Klaus

Eichenberg, Walter

Karat - Kurzhals, Thomas

Puhdys - Jeske, Harry

Puhdys - Scharfschwerdt, Klaus

Renft Combo - GlÀser, Peter

Renft Combo - Jentzsch, Klaus

Renft Combo - Pannach, Gerulf

Silly - Tamara Danz

Die vier Brummers

City - Fritz Puppel

Kurzweg, Jo

Roth, Herbert

Stern Meißen - Fißler, Reinhard


Wild, unberechenbar, leidenschaftlich Zum Todestag von Tamara Danz, Ikone des Ostrocks * 14. Dezember 1952 in Winne (heute zu Breitungen/Werra, Landkreis Schmalkalden-Meiningen);
† 22. Juli 1996 in Berlin;
( 43 Jahre )
Tamara Danz, Tochter einer KindergÀrtnerin und eines Maschinenbauingenieurs und spÀteren Handelsrats, verbrachte aufgrund der Arbeit ihres Vaters einen Teil ihrer Kindheit in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, wo sie eine russischsprachige Schule besuchte, und in RumÀnien. In Ost-Berlin ging sie zunÀchst in die EOS "Heinrich Hertz" in Adlershof und wechselte dann an die EOS "Klement Gottwald" in Treptow, an der sie 1971 das Abitur ablegte. TAMARA DANZ, "Raus aus der Spur"
Bildrechte: MDR/ Mirschel

Tamara Danz war ein lebender Widerspruch. Weich und hart, bissig und sensibel, unnahbar und leidenschaftlich. Sie war die wilde Rock-Diva mit schrillen Outfits, politische Aktivistin in der DDR und Quoten-Ossi nach der Wende. Tamara Danz war die ostdeutsche Antwort auf Janis Joplin, Tina Turner oder Madonna.

Am 12. November 1989 nahm Silly am „Konzert fĂŒr Berlin“ in der Deutschland-Halle teil. Danz gehörte zu den Erstunterzeichnern des am 28. November 1989 veröffentlichten Aufrufs „FĂŒr unser Land“, der eine eigenstĂ€ndige Entwicklung der DDR forderte. 1990 arbeitete sie dann an verschiedenen „runden Tischen“ zur Reform der DDR mit. 1993 war sie MitbegrĂŒnderin der „Komitees fĂŒr Gerechtigkeit“.

Wie viele DDR-BĂŒrger war Tamara Danz zerrissen zwischen ihrer Liebe zur Heimat und der Unzufriedenheit ĂŒber das reale Leben im Sozialismus. Aber auch privat muss sie sich zwischen zwei MĂ€nnern entscheiden, die beide in ihrer Band spielen. Irgendwie funktioniert dieses Liebesdreieck und die beiden MĂ€nner, Uwe Hassbecker und Ritchie Barton. bleiben an ihrer Seite als Partner, Freunde und Band.

© Repro
Da war Tamara Danz noch ganz jung

Auszug aus einem Interview, erschien am 11. Mai 1994
Weinst du der DDR nach?

Nein, obwohl man mir das unterstellt hat. Dabei habe ich nur gesagt, daß in der DDR nicht alles schlecht war. Auch wir haben schon mit Messer und Gabel gegessen und den aufrechten Gang geĂŒbt.

DDR- Nostalgie ist schick momentan.

Versteh' ich auch. Man hat den Leuten ihre Vergangenheit genommen. Deshalb nenn' ich das nicht Nostalgie, sondern IdentitĂ€tsfindung. Irgendwie mĂŒssen die ja ihr Selbstbewußtsein wiederfinden. Sonst gibt's keine Zukunft.


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